Immer ein wichtiges
Thema. Die gute Nachricht ist, ich schaffe es überwiegend, Vegetarier zu
bleiben. Die schlechte, ich glaube, ich werde hier fett J.
Fleisch ist
sowieso teurer also Gemüse, also war es kein Problem, meiner Familie zu
erklären, dass ich kein Fleisch esse. Zumal es so gute Alternativen gibt. Eines der indonesischen Hauptnahrungsmittel,
das eigentlich bei fast bei jedem Essen dabei ist, ist Tofu. Und hier schaffen
sie es auch tatsächlich, dass es nach etwas schmeckt! Das andere wichtige Essen
ist Tempeh. Es besteht ebenfalls aus Sojabohnen, aber die sind noch ganz und
fermentiert. Das ist dann eine Art Käse mit Sojabohnen drin. Schwer zu
beschreiben. Tempeh ist ein traditionell indonesisches Gericht, aber der
Verbrauch ist so hoch, dass die Sojabohnen mittlerweile aus den USA importiert
werden müssen.
Das
allerwichtigste Nahrungsmittel ist natürlich Reis. Morgens, mittags und abends.
Na ja, morgens mache ich mir meistens Toastbrot, weil ich nicht so viel Zeit
habe. Aber am Wochenende gibt es schon mal Nasi Goreng zum Frühstück, also
gebratenen Reis. Womit wir beim nächsten Thema wären: „goreng“, der Grund,
warum ich fett werde. „Goreng“ bedeutet frittiert. Es gibt hier unheimlich viel
frittiertes Essen. Es schmeckt zwar genial, vor allem wenn man dazu noch eine
scharfe Erdnusssauce isst, aber natürlich ist das nicht gerade eine der
gesündesten Zubereitungsarten. Obwohl, andererseits, manchmal vielleicht auch
die sicherste für europäische Mägen. Die beste Art, frisches und vor allem
billiges Essen zu bekommen, ist nämlich bei einem „Pedagang kaki lima“
(fünfbeiniger Straßenhändler). Die verkaufen meist ein bestimmtes Gericht aus
einem kleinen Karren. Und da man da nie so ganz sicher sein kann, wie sauber
der Stand ist, ist frittieren vielleicht die sicherste Zubereitung, wenn man
noch keinen so starken Magen hat. Und wahrscheinlich ist es auch gut,
Vegetarier zu sein, ich weiß nicht, ob so ein Stand Kühlmöglichkeiten für
Fleisch hat.
Ungewöhnlich ist
auch die Tatsache, dass man hier Käse nicht mit Brot oder in salzigen Gerichten
isst, sondern gerieben auf Süßspeisen, z.B. auf gegrillten Bananen, zusammen
mit Schokostreuseln. Ist gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber eigentlich gut (und
das von mir, die ich doch gar keinen Käse mag J ).
Na ja, und von
den Früchten habe ich euch ja schon vorgeschwärmt. Manche Früchte isst man hier
übrigens auch mit scharfer Erdnusssauce, wenn sie noch nicht ganz reif und noch
eher säuerlich sind.
Witzig ist, dass sich manche Indonesier nicht vorstellen können, dass Europäer auch Reis essen. Meine Schwestern werden öfters gefragt, ob ich denn Reis essen kann. Sie antworten dann, dass ich schon ein richtiger orang Sunda bin (ein Großteil der Bevölkerung Westjavas ist sundanesisch). Das bedeutet, ich esse scharfes Essen und Reis und ich trinke Tee ohne Zucker. Bahasa Sunda kann ich aber kein Wort.
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